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Einspritzdüse oder Injektor selber ausbauen/wechseln
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gezeigt am Fahrzeug:
Mercedes Benz CDI 200 (W203-Bj.2003)





Ausbau von Einspritzdüsen
Sitzen auch Ihre Injektoren fest und lassen sich nicht herausziehen?
Diese Methode wird hier rein informativ dargestellt, www.injektor-sitzt-fest.de übernimmt keine Haftung für Material- oder Personenschäden bei Nachahmung!

Die Kupferdichtungen an 2 Injektoren wurden bei 318.000 gefahrene km undicht, so dass diese ausgetausch werden mussten. Es bildete sich bereits eine teerartige jedoch feste Masse an der Austrittstelle, auch roch es dadurch verstärkt nach Diesel ( Öl) im Innenraum. Mit der unten gezeigten Methode/Technik konnten festsitzende Einspritzdüsen aus dem Zylinderkopf herausgezogen werden.
Hinweis: Die dargestellte Vorgehensweise ist nur bei festsitzenden Injektoren anwendbar. Wie oben schon erwähnt, wer nach der u.g. Vorgehensweise arbeitet, handelt auf eigene Gefahr und Kosten!


Motoransicht des Mercedeses w203 CDI 200


Injektor mit teerartigem Auslauf. Diese Masse ist hart, splittert jedoch wie Glas wenn es z.B. mit einem Schraubendreher abgekratzt wird.


Beginn der Deinstallation
Auf die Klammer am Steuerungsstecker pressen und...


...diesen abziehen.


Halteklammer mit einer Zange abziehen. Hier mit einer OP-Scheere gezeigt weil diese über eine Einrastfunktion verfügt. So bleibt die Klammer fest im Scheerenschnabel fixiert wenn es abgezogen wird...


...und fällt nicht in den Motorraum hinein.


Die Dieselzulaufleitung mit einem 14-er Schlüssel gegen den Uhrzeigersinn lösen...


ebenso die zweite Verbindungsstelle direkt am Injektor.


Nach Entfernung der Dieselleitung beide Öffnungen unbedingt gegen Schmutzpartikel verschließen! Einfache Alu-Folie ist hierfür bestens geeignet!


Nun die obere Dieselleitung von der Einspritzdüse nach oben abziehen.
Vorsicht, nicht mit Gewalt sondern mit Gefühl und kleinen Drehbewegungen herausziehen...


Auch hier die Öffnung am Injektor mit Alu-Folie gegen Schmutzpartikel verschließen.


Die Teermasse um den Injektor herum grob z.B. mit einer Messerspitze oder einem anderen, flachen Gegenstand aus Metall abgratzen.


Sämtliche Rückstände absaugen. Hier wurde ein alter Staubsauger zu einem Absauger umfunktioniert. Es ist schnell gemacht - mit einem Übergang vom Saugrohr auf einen dünnen Schlauch, mittels Klebeband umwickelt...


Die Dehnschraube herausziehen. Vorsicht auch hier mit Gefühl arbeiten um zu vermeiden, dass sich der Kopf über/abdreht.


Dehnschraube herausziehen...






Die Injektorhalterung/Klammer entnehmen.


Hier ist die komplett verteerte Injektorhalterung/Klammer zu sehen.


Verteerte Injektorhalterung/Klammer Nahaufnahme.


Übersicht aller abmontierten Teile.


Nun die Dehnschraube wieder per Hand reinschrauben um zu vehindern, dass Schmutzpartikel in die Schraubbohrung hineinfallen. Dann restliches Teer abkaratzen und regelmäßig absaugen...


Bohrhammer mit einer stumpfen Meiselsitze an den Injektor anlegen und zwar nicht zentral am Injektorkopf, sondern mehr rechts zwischen Injektorkopf und der Abzweigung zur Dieselleitung. Dadurch entsteht ein minimaler Hebeleffekt der den Injektor zum Drehen zwingt.


Den Bohrhammer möglichst flach anlegen und langsam starten. Hier unbedingt aufpassen, dass die Meissel nicht abrutscht und anliegende Motorteile beschädigt. Durch die Mikrostöße der Bohrhammerfunktion sollte sich der Injektor nun langsam lösen und in die gehämmerte Richtung drehen.


Es war kein Gleithammer ( Spezialwerkzeug ) vorhanden, hier wurde daher aus einer alten Eisenstange dieser Rauszieher zurechtgeschliffen. Der Bohrer steckt in der Stange quer, so, dass von unten mit einem Hammer dagegen geschlagen werden kann um den Injektor aus dem Zylinderkopf zu ziehen. Ein Gleithammer ist aber z.B. über Ebay recht erschwinglich!


Nach insgesamt 6 Injektoren sind die Einrastzähne bereits verschlissen. Dieser Herauszieher der Marke Eigenbau hat die Lebenserwartung weit übertroffen!


Unten am Injektor werden die Einrastzähne eingehackt und mit einem Hammer leicht gegen den Bohrer ( Bild davor ) von unten hochgeschlagen. Der Injektor kommt mit jedem Schlag ein Paar Millimeter mehr raus, bis es gänzlich mit der Hand herausgezogen werden konnte...


Herausgezogener und absolut verschmutzter Injektor. Die Injektoren wurden alle mit einer Drahtbürste gereinigt und wieder eingebaut.


Hier ist der verschmutzte Injektor-Zylinder zu sehen. Rechts davon ist das Loch für die Dehnschraube und die glänzende Kugel ganz rechts hat eine Arretierfunktion beim Festziehen der Injektorhalterung/Klammer.


Mit einem langen Stock und einer Stoffspitze die Injektoreinführung reinigen. Die Stoffspitze davor in Diesel eintunken um ein besseres Reinigungsergebnis zu erzielen.


Gereinigter Injektorzylinder.
ACHTUNG SEHR WICHTIG!
Im Injektorzylinder dürfen keinerlei Schmutzrückstände zurückbleiben! Insbesondere die untere Auflagefläche für die Kupferdichtung darf keine Schmutzpartikel enthalten weil durch die hohe Kompression an der verschmutzten Stelle Druck abweichen und die Kupferdichtung wieder undicht werden kann.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Wichtig ist jedoch dann, dass neue Injektorpaste auf die Injektorfläche die sich später im Injektorzylinder befinden wird, aufgetragen wird. Auch wichtig ist, dass bei mehreren Injektoren ( Rückbau ) die Reihenfolge nicht unetreinander vertauscht wird.

Zeitlicher Aufwand liegt bei einem Injektor ungefähr bei 1 - 2 Stunden je nach Fingerfertigkeit ( ohne Herstellung des Rausziehers ).
Neue Kupferdichtungen mit Dehnschrauben und Injektorpaste wurden bei Ebay erworben.





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